Ein Museum für Alle! Inklusion und Barrierefreiheit im neuen Museum
Das Museum Henry Dunant wurde als Museum für alle gestaltet. Seine Räumlichkeiten und Angebote sind barrierefrei. Die Ausstellung ermöglicht heute auch Menschen mit Geh-, Seh- und Hörbeeinträchtigungen eigenständige und kurzweilige Erkundungen.
«Inklusion» wurde in allen Planungsphasen der Neupositionierung grossgeschrieben: beim Umbau der Räumlichkeiten, bei der Gestaltung der neuen Ausstellung und bei Ausarbeitung des Vermittlungsprogrammes.
Seit 2022 wird das Museum in seinen Bestrebungen von externen Inklusionsexperten unterstütz. David Herzmann, Vorstandsmitglied des Vereins «Kultur für Alle», trägt als blinde Person im Rollstuhl mit seiner Perspektive und seinem Fachwissen massgebend zur Entscheidungsfindung in allen Themen des «barrierefreien Museums» bei.
Die inklusive Kernausstellung
Das Leitsystem, das der Orientierung von Menschen mit einer Sehbehinderung innerhalb des Museums dient, besteht aus Reliefdrucken von 3-D-Raumplänen. Derart wird die Raumorientierung per Tastsinn unterstützt.
Damit die Inhalte für alle Menschen erlebbar sind, werden neben den Saal- und Thementexten in einfacher Sprache Hörversionen und Hörrundgänge in deutscher, englischer und französischer Sprache angeboten.
Für Menschen mit Hörbeeinträchtigung werden alle Filmbeiträge nach Wahl in Deutsch oder Englisch untertitelt.
Die Platzierung der Texte und Objekte wurde auf die Bedürfnisse von Menschen im Rollstuhl ausgerichtet.
Für Menschen mit Gehbehinderungen sind im Museum vielfältige Sitzgelegenheiten in allen Räumen und auf der Terrasse vorhanden. Zur Grundausstattung des Dunant Hauses gehört selbstverständlich eine rollstuhlgängige und behindertengerechte Toilette.
Das inklusive Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm
Das Vermittlungsteam lädt gemeinsam mit dem Inklusionsexperten David Herzmann zum Rundgang der anderen Art durch das Museum.
Auf der ersten interaktiven Führung durch das neue Museum treten die Teilnehmer:innen in den Dialog mit verschiedenen Objekten, Materialien und Gerüchen und begeben sich – ganz ohne Sehsinn – auf eine Reise der achtsamen Wahrnehmung und Sinnesschulung. Die erste inklusive Führung 2024 wurde auch von einer Gebärdensprachdolmetscherin begleitet.
Auch bei der Peace Bell Gedenkfeier am 9. August war eine Gebärdensprachdolmetscherin anwesend.