Das neue Museum Henry Dunant im Spiegel von Vergangenheit und Gegenwart

10.08.2024

Das neue Museum Henry Dunant richtet den Blick nicht allein in die Vergangenheit, es diskutiert die humanitären Werte im Kontext der Gegenwart. Die Besucher:innen sind eingeladen, über Krieg oder Frieden, Menschlichkeit und Humanität nachzudenken.

Entrée mit Spiegelinstallation
Entrée mit Spiegelinstallation

Die neue Kernausstellung

Die Kernausstellung im Historischen Museumsflügel begleitet Henry Dunant entlang von vier thematischen Räumen durch seine wechselhafte Vita. Jeder Ausstellungsraum zeichnet sich durch eine eigene Atmosphäre aus. Intellekt und Emotion werden gleichermassen angesprochen. Die Ausstellung informiert in deutsch und per Audioguide auch in englisch und französisch.

1. Der IKRK-Raum

Entrée mit Blick auf das Steinkreuz im IKRK-Raum
Entrée mit Blick auf das Steinkreuz im IKRK-Raum

Der IKRK-Raum widmet sich der Gründung und den Grundsätzen der weltweit grössten humanitären Organisation. Die Besucher:innn erfahren Details zur Rolle des Initianten Henry Dunant: Von seinen «Erinnerungen an Solferiono» über seine Mitstreiter bis hin zur Gründung des  IKRK.

2. Catastrophe, die Algerien-Erfahrung

Blick in die Algerien-Passage
Blick in die Algerien-Passage

Die «Algerien-Passage» thematisiert Dunants Jahre als kolonialer Geschäftsmann und seine Tätigkeit für die Compagnie genevoise des Colonies Suisses in den 1850er Jahren in Algerien. Wie ist es möglich, dass ein Humanist de tout coeur als Kolonialist aktiv war? In diesem Raum werden, abgestützt auf historische Kontextualisierungen, Antworten gesucht.

3. Der Projekte-Raum

Raumobjekt Torbogen
Raumobjekt Torbogen

Henry Dunant ist der Nachwelt als Initiator des Roten Kreuzes bekannt. Dieser Erfolg ist jedoch nicht der Höhepunkt einer geradlinigen Karriere. In diesem Themenraum werden weniger bekannte visionäre und unterschiedlich erfolgreiche Initiativen vorgestellt. Sie zeigen die Vielseitigkeit seines Wirkens, machen seine religiöse Prägung und sein Streben nach Geld und Geltung deutlich: Von der Mitbegründung des CVJM (YMCA), über die Besiedlung Palästinas bis zur Vermarktung eines neuartigen Instrumentes.

Henry Dunant ist der Nachwelt als Initiator des Roten Kreuzes bekannt. Dieser Erfolg ist jedoch nicht der Höhepunkt einer geradlinigen Karriere.

Die Lebenslauf-Installation gibt einen chronologischen Überblick über Dunants Vita. Bildreiche Vertiefungsmappen ermöglichen die fundierte Auseinandersetzung mit ausgewählten Lebensstationen. 

Die Lebenslauf-Installation mit Vertiefungsmappen
Die Lebenslauf-Installation mit Vertiefungsmappen

4. Dunants Zeit in Heiden

Weshalb verlegt ein weltbekannter, gebürtiger Genfer seinen Lebensmittelpunkt 1890 ins malerische klassizistische Dorf, 400 m über dem Bodensee? Wer hat ihn hier unterstützt, wer hat er gefördert und für die Idee des Roten Kreuzes gewonnen? Neben persönlichen Objekten aus dem Nachlass Dunants haben hier Personen einen filmischen Kurzauftritt, die für Dunant in Heiden «Heimat» waren, die mit ihm korrespondiert oder ihn besucht haben.

Heiden-Raum
Heiden-Raum
Zeitzeugen Dunants erzählen von ihren Begegnungen mit dem Rotkreuzinitiator. Im Vordergrund die Schauspielerin Mirjam Japp in der Rolle der Pazifistin Bertha von Suttner.
Zeitzeugen Dunants erzählen von ihren Begegnungen mit dem Rotkreuzinitiator. Im Vordergrund die Schauspielerin Mirjam Japp in der Rolle der Pazifistin Bertha von Suttner.

Humanität jetzt! Der Gegenwartflügel

Neben der Kernausstellung im Westflügel ist der Ostflügel des Museums unter dem Titel «Humanity now!» der Gegenwart gewidmet. Fokusausstellungen, künstlerische Interventionen und eigene Filmproduktionen greifen aktuelle humanitäre Themen auf und spiegeln Dunants Werte im Hier und Jetzt. 

Die Kurzfilme, realisiert von Filmemachern aus der ganzen Welt, werden im Laufe der Jahre zu einem Loop mit einer Spieldauer von 24 Stunden anwachsen. Geplant ist, in diesem Teil des Museums eine 24/7-Self-Check-in-Museumszone zu realisieren, die rund um die Uhr zugänglich ist – eine absolute Innovation in der europäischen Museumslandschaft.

Zudem informiert im Gegenwartflügel eine Hörstation über die Peace Bell von Nagasaki im Aussenraum. 

Videoinstallation "Fridu" von Sarah Hugentobler im Fokusraum
Filmstill aus dem Kurzfilm ARANCE AMARE (Bitterorangen) von Davide Tisato, (2023)
Filmstill aus Anka Schmids Beitrag ALARM PHONE (2023), der die Arbeit der gleichnamigen NGO zeigt.
Die Peace Bell von Nagasaki

Herzlich Willkommen...

…im neu gestalteten Museum Henry Dunant. Wir freuen uns auf Sie!