Offen – Geschlossen Abwechslungsreiches Jahresprogramm trotz Umbau
01.04.2023 bis 31.12.2023
Nach Beendigung der Zwischennutzung «Dunant Plaza» konnten 2023 im Dunant Haus noch keine regulären Öffnungszeiten angeboten werden. Gleichwohl fand in den umgebauten Museumsräumen und ausserhalb ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm ab April bis Dezember statt. Ausserdem konnten auf Anfrage jederzeit Führungen für Schulklassen und Gruppen gebucht werden.
Pocketausstellung «Flagge zeigen»
Für den Zwischenbetrieb im frisch umgebauten Museum wurde die Sonderausstellung «Flagge zeigen» (Dunant Plaza, 2022) als «Ein-Raum-Ausstellung» konzipiert. Dies ermöglicht von April 2023 bis Juni 2024 unter dem Label «geschlossen – offen» einen eingeschränkten Betrieb: Schulklassen und Gruppen kann auf Voranmeldung ein geführter Besuch im neu entstehenden Dunant-Museum geboten werden.
Dieses Angebot wurde – oft in Kombination mit einem Dorfrundgang – während des ganzen Jahres rege in Anspruch genommen: insgesamt wurden 52 Führungen gebucht z.B. von Firmen, Privatpersonen, Samaritervereinen und Rotkreuz-Gruppen aus der ganzen Deutschschweiz (hauptsächlich aus den den Kantonen AR/AI, ZH und SG gefolgt von TG und AG) und aus Deutschland.
Auch für Schulkassen aller Altersstufen bot das Museum Henry Dunant trotz Umbau vielseitige Vermittlungsangebote. Die Führungen und Workshops können jeweils über kklick, die Kulturvermittlungsplattform Ostschweiz, gebucht werden. Total 7 Schulklassen aus den Kantonen AR, ZH, GL und TG nahmen 2023 an einem unserer Workshops teil.
Buntes Veranstaltungsprogramm
Aufrichte, Museumstag, die Beteiligungen an einer Biodiversitäts-Aktion und am Osterfriedensmarsch Bodenseeregion. Die traditionelle Peace Bell-Feier (125 Gäste) und vor allem der Gedenktag Henry Dunant (240 Gäste) verzeichneten rekordhohe Besucherzahlen. Auch die Kooperationsveranstaltungen mit dem «heiden festival» und mit dem Kulturtag an der PH St. Gallen erfuhren grosses Interesse.
Die traditionelle Peace Bell-Feier (125 Gäste) und der Gedenktag Henry Dunant (240 Gäste) verzeichneten rekordhohe Besucherzahlen.
Weitergeführt wurde auch die Veranstaltungsreihe Montags-Plaza unter dem neuen Label «immer wieder montags» (7 Veranstaltungen): Jeden ersten Montag im Monat lud das Dunant-Museum in den Kursaal Heiden. Der legendäre Tanzsaal wurde zur überraschenden Bühne für heutige Gesellschaftsfragen.
Internationaler Museumstag
Für Gross und Klein gab es am 21. Mai viel zu erleben: eine Kurzführungen durch die Ausstellung «Flagge zeigen», den Drop-In Workshop, in dem die längste Flagge im Appenzellerland mitgestaltet werden konnte und die Filmpremiere von «Eden 2».
Der Kurzfilm ist in Zusammenarbeit mit einer 6. Primarklasse des Schulhauses Boppartshof in St. Gallen und dem mehrfach ausgezeichneten, internationalen Häädler Regisseur Davide Tisato entstanden. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich im Rahmen eines Workshops mit Henry Dunant und der Frage nach einer gerechteren Welt auseinander. «Eden 2» ist der erste Beitrag für den 24-h-Film des Dunant-Museums und wird dort ab 2025 zu sehen sein.
heiden festival meets Dunant-Museum
Während des heiden festival vom 26. bis 28. Mai lud das Henry-Dunant-Museum am Festivalsamstag und -sonntag mit einer begehbaren Videoinstallation der Künstlerin Anka Schmid zum Tanz. Volkskultur traf auf Avantgarde-Pop.
Anka Schmid verwandelte den Ausstellungsraum im Dunant-Museum in einen Tanzsaal: «Hierig–Heutig» ist eine zeitgenössische Interpretation des Appenzeller Paartanzes «Hierig».
Auf grossflächigen Projektionen flimmerte das Tanzpaar Kathrin & Andreas Fuster durch den Raum. Die Musik von Boris Blank, dem Soundtüftler von Yello, zog tranceartig in den Bann und animierte zum Mittanzen.
HIERIG–HEUTIG von Anka Schmid, Tanz: Kathrin & Andreas Fuster Dobler, Musik: Boris Blank, Kamera: Patrick Lindenmaier, Montage: Marina Wernli, Videotechnik: Videocompany
Peace Bell Gedenkfeier
Die Friedensglocke, ein Geschenk aus Nagasaki, traf 2010 in Heiden ein. Seither wird jedes Jahr am 9. August mit dem Läuten im Rahmen einer öffentlichen Feier der Katastrophe gedacht und ein Zeichen für das Verbot von Atomwaffen gesetzt.
Der Gastredner Robert Diethelm, Gemeindepräsident von Heiden, ist mit der Friedensthematik bestens vertraut, war er doch u. a. für die UNO in Bosnien und für das Internationale Minenzentrum in Genf tätig.
Musikalisch wurde die Feier stimmungsvoll umrahmt von Yuko Ishikawa und Barbara Hürlimann.
Für die freundliche Unterstützung danken wir:
Appenzellische Gemeinnützige Gesellschaft, Gemeinde Heiden, Kulturförderung Appenzell Ausserrhoden, Freundeskreis Henry-Dunant-Museum
Gedenkfeier zum Todestag von Henry Dunant
Henry Dunant verbrachte die letzten 18 Lebensjahre in Heiden, wo er 1910 verstarb. Zum Gedenken an den Vordenker des humanitären Völkerrechts und Initianten des Roten Kreuzes richtet das Henry-Dunant-Museum jeweils an seinem Todestag, dem 30. Oktober, eine Gedenkfeier auf dem Dunantplatz aus.
Eröffnet wurde die Feier mit dem gemeinsamen Läuten der Peace Bell vor dem Museum, gefolgt von einem Fackelmarsch zum Dunantplatz. Wegen regnerischem und stürmischem Gewitterwetter wurde die Fortsetzung der Feier kurzfristig in den Kursaal verlegt.
Die Gastrednerin Luana Gebert, Mitglied des Young Leaders Forum, das die SRK-Jugendorganisationen vertritt, fesselte und berührte das Publikum mit Gedanken aus junger Perspektive.
Die Feier wurde von der Stegreifgruppe Oberegg musikalisch begleitet und fand ihren traditionellen Abschluss beim gemütlichen Zusammensein bei Suppe und Brot, zubereitet vom Österreichischen Roten Kreuz Hard.
Rund 250 Gäste fanden den Weg zur Gedenkfeier nach Heiden, darunter zahlreiche Gruppen des Deutschen und Österreichischen Roten Kreuzes.