Dunant Plaza Eine Ära geht zu Ende

30.10.2022

Nach 2 Jahren, 9 Ausstellungen und 90 Veranstaltungen beendet das Henry-Dunant-Museum sein Zwischenspiel im ehemaligen Hotel Krone, alias Dunant Plaza, in Heiden. Mit dem «Dunant Plaza» konnten unterschiedliche Formate für Ausstellungen und Veranstaltungen getestet und wertvolle Erkenntnisse für das zukünftige Dunant-Museum gewonnen werden.

Dunant Plaza by night
Dunant Plaza by night © Henry-Dunant-Museum, Foto: Jürg Zürcher

Im Jahr 2020 hat das Henry-Dunant-Museum einen ambitionierten Neupositionierungsprozess gestartet. Ziel ist es, das Potenzial des Ausstellungshauses auszuschöpfen, verfügt es doch als weltweit einziges Henry-Dunant-Museum über ein starkes Alleinstellungsmerkmal. Die breite Palette an Themen, die sich durch die Auseinandersetzungen mit Dunant ergeben, sind ebenso zeitlos wie aktuell: Menschenwürde und Empathie, Frauenrechte und Glaubensfreiheit, Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht sind, wie die aktuellen Kriege zeigen, von lokaler wie von globaler Wichtigkeit und Bedeutung. 

Nur denen, die verrückt genug sind zu glauben, dass sie die Welt verändern können, gelingt es.
Henry Dunant

Besucher:innen aus aller Welt

Das Dunant-Museum hat die Chance, mit der spannenden und kontroversen Biografie des IKRK-Initiators weite Bevölkerungskreise anzusprechen. Dass bereits heute ein internationales Publikum den Weg nach Heiden findet, ermutigte dazu, das Museum zu professionalisieren, mit einem umfassenden Umbau zu erneuern und ein zeitgemässes Ausstellungs-Display zu erarbeiten, um das noch brachliegende Potenzial für eine weit grössere Strahlkraft zu nutzen.

Impressionen aus der Zwischennutzung «Dunant Plaza»
November 2020: Schau@Veranda 24/7. Künstlerische Intervention «Window Paintings» von Monica Germann & Daniel Lorenzi. Figurative Tuschzeichnungen auf Glas zu Themen wie Verwüstung und Verletzlichkeit, Solidarität und Hilfe, Pflegen und Retten.
Dezember 2020: «Belarusian Sundays in Red and White». Perspektiven von elf belarusischen Fotografinnen. Foto: © Tanya Kapitonova. Die freischaffende Journalistin aus Minsk gibt in ihren Bildern zu den friedlichen Protesten Einblick in ihre Arbeit als Fotoreporterin.
März 2021: Schau@Veranda 24/7. «pick-bi-bick Inn», Installation von Val Mining. Mit ihrer Arbeit stellt Minnig Fragen zum menschlich bzw. tierisch sein, zu Freiheit und Gefangenschaft, zu Möglichkeiten der Begegnung und des Zusammenlebens.
Mai 2021: Schau@Veranda 24/7. Johanna Kotlaris.«Let me get concrete». Ein überdimensionaler Schriftzug erstreckt sich über die gesamte Verandafront und lädt Passant:innen zum Innehalten und Nachdenken ein.
Juni 2021: Schau@Veranda 24/7 und Ausstellung. «fair play» von Philip Ullrich. Ein Spielfeld, ein Gerichtssaal und ein Ort für Debatten über Fairness, Regeln und Macht – in- und ausserhalb von Spiel und Sport.
November 2021: Ausstellung «et l'histoire commence ici/und die Geschichte beginnt hier» von Camille Kaiser. Ausganspunkt der Ausstellung sind Fragmente aus dem Familienarchiv mit Bezug zu Algerien.
November 2021: «Unternehmen Algerien. Henry Dunant und seine koloniale Karriere.» Das Museum richtet zusammen mit der Kulturwissenschaftlerin Ina Boesch den Fokus auf diese wenig diskutierte Lebensphase Dunants. Wie lässt sich das koloniale Wirken Henry Dunants mit seinem philanthropischen Weltbild vereinbaren?
April 2022: «Flagge zeigen. Rotes Kreuz auf weissem Grund» Ein gemeinsames Zeichen für eine gemeinsame Idee: Rotes Kreuz auf weissem Grund – seit 1864 schützt das von Henry Dunant initiierte Zeichen Helfer:innen und Hilfesuchende in bewaffneten Konflikten. Die Ausstellung beleuchtet mit eindrücklichen Objekten und Plakaten die Entwicklung und Verbreitung dieses wohl bekanntesten Zeichens der Welt.